Ist Agilität mit den formalen Anforderungen der ISO-Zertifizierung vereinbar?

10/07/2023 By Amywright

Agiles Arbeiten ist ein gern verwendetes Buzzword, das sich viele Unternehmen auf die Fahne schreiben.

Der nachfolgende Artikel erläutert was sich hinter dem beliebten Buzzword verbirgt, wann agiles Arbeiten sinnvoll ist und wie sich die agile Arbeitsweise mit bereits bestehenden Prozessen und Qualitätsmanagement vereinbaren lässt.

Was bedeutet agiles Arbeiten?

Im Berufsalltag bedeutet Agilität, dass Projekte in kurze Intervalle, sogenannte Sprints, unterteilt werden. In regelmäßigen Abständen werden Ergebnisse begutachtet, bei Bedarf werden Anforderungen ergänzt oder Aufgaben neu priorisiert.

Agile Teams geben sich regelmäßig Feedback, treffen alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam und sind für diese Entscheidungen auch gemeinsam verantwortlich.

Gleichzeitig bezieht agiles Arbeiten den Kunden in den Entwicklungs- und Lösungsprozess mit ein.

Als besonders wichtig gilt beim agilen Arbeiten das Mindset: Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge. Ein funktionierendes Produkt steht über einer umfassenden Dokumentation. Auf Veränderungen zu reagieren zählt mehr als stur Pläne zu befolgen.

Ist agiles Arbeiten immer sinnvoll?

Agiles Arbeiten kommt ursprünglich aus dem Bereich der Softwareentwicklung und findet inzwischen in vielen Branchen Anwendung. So bauen beispielsweise auch Unternehmen, die im Bereich Marketing, Werbung, oder Produktentwicklung tätig sind, häufig auf das Konzept.

Grundsätzlich kann agiles Arbeiten super funktionieren, solange man es nicht als Allheilmittel betrachtet. Denn es gibt auch Situationen, in denen traditionelle Arbeitsmethoden besser geeignet sein können, z.B. wenn Anforderungsbereiche klar definiert, stabil, und vorhersehbar sind.

Welche Arbeitsmethode die Richtige ist, hängt von Faktoren wie Komplexität des Projektes, Dynamik des Umfelds, verfügbaren Ressourcen und Präferenzen des Teams ab.

Agiles Arbeiten und Qualitätsmanagement

Agiles Arbeiten konzentriert sich auf Flexibilität, iterative Entwicklung und kontinuierliche Verbesserung. Es fördert die Zusammenarbeit im Team, schnelle Anpassungen an sich ändernde Anforderungen und die Lieferung von Produkten oder Dienstleistungen in kurzen Iterationen. Dies ermöglicht eine hohe Reaktionsfähigkeit auf Kundenbedürfnisse und Marktanforderungen.

Qualitätsmanagement nach ISO-Zertifizierung hingegen legt den Schwerpunkt auf die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards und -prozesse, um sicherzustellen, dass Produkte oder Dienstleistungen den Anforderungen und Erwartungen der Kunden entsprechen. Es beinhaltet die Planung, Umsetzung und Überwachung von qualitätsrelevanten Aktivitäten sowie die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse.

Die beiden Ansätze können erfolgreich integriert werden, indem agiles Arbeiten innerhalb eines Rahmens des Qualitätsmanagements stattfindet. Hier sind einige Möglichkeiten, wie dies erreicht werden kann:

  1. Anforderungsmanagement: Agile Methoden wie User Stories und Product Backlogs können in das Anforderungsmanagement des Qualitätsmanagementsystems integriert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass Kundenanforderungen erfasst, priorisiert und in den Entwicklungsprozess einbezogen werden.
  2. Iterative Verbesserung: Das Qualitätsmanagementsystem kann die iterative Verbesserung von Prozessen und Produkten unterstützen, indem regelmäßige Überprüfungen, Audits und Rückmeldungen integriert werden. Dadurch können mögliche Abweichungen von Qualitätsstandards erkannt und rechtzeitig korrigiert werden.
  3. Transparenz und Kommunikation: Agile Methoden fördern die Transparenz und Kommunikation im Team. Diese Prinzipien können in das Qualitätsmanagementsystem integriert werden, indem regelmäßige Meetings, Reviews und Berichte etabliert werden, um den Status der Qualitätssicherung und -verbesserung zu verfolgen.
  4. Risikomanagement: Das Qualitätsmanagementsystem kann das agile Risikomanagement unterstützen, indem Risiken im Zusammenhang mit Qualität, Compliance und Kundenzufriedenheit identifiziert, bewertet und bewältigt werden.
  5. Dokumentation und Nachverfolgbarkeit: Agiles Arbeiten legt den Schwerpunkt auf mündliche Kommunikation und informelle Dokumentation. Dennoch ist es wichtig, die wesentlichen Informationen und Entscheidungen in Bezug auf Qualität und Compliance zu dokumentieren, um die Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten und die Anforderungen der ISO-Zertifizierung zu erfüllen.

Die Integration von agilen Prinzipien und Qualitätsmanagement nach ISO-Zertifizierung erfordert eine sorgfältige Planung, klare Kommunikation und die Anpassung der vorhandenen Prozesse und Strukturen. Durch die Kombination der Stärken beider Ansätze kann eine Organisation ihre Agilität steigern, während sie gleichzeitig hohe Qualitätsstandards einhält und die Kundenzufriedenheit sicherstellt.

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